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Wo verdient man am meisten in der EU?

Wo verdient man am meisten in der EU?

Die Gehälter in Europa unterscheiden sich erheblich. Dasselbe gilt für die Lebenshaltungskosten. Die Frage ist – welche Länder bieten die höchsten Gehälter, und wo sind diese Gehälter tatsächlich am wertvollsten?

Der relevanteste Indikator ist das durchschnittlich angepasste Bruttogehalt eines Vollzeitbeschäftigten, das jährlich von Eurostat berechnet und von Euronews in Monatsbeträge umgerechnet wird.

Dänemark ist neben Luxemburg das einzige Land, das die Schwelle von 5.000 Euro überschritten hat, mit einem Durchschnitt von 5.634 Euro. Es folgen Irland (4.890 Euro) und Belgien (4.832 Euro). Zur Gruppe der Länder mit Gehältern über 4.000 Euro gehören auch Österreich (4.542 Euro), Deutschland (4.250 Euro) und Finnland (4.033 Euro).

Zehn Länder unter 2.000 Euro

Von 26 analysierten EU-Mitgliedstaaten (ohne die Niederlande, wegen fehlender Daten) haben zehn Länder ein durchschnittliches Gehalt unter 2.000 Euro, und in vier Ländern liegt das Gehalt unter 1.500 Euro.

Polen liegt mit 1.505 Euro nahe an dieser Grenze, während Rumänien, Griechenland und Ungarn bei etwa 1.400 Euro liegen.

Große Unterschiede selbst unter den größten EU-Wirtschaften

Unter den vier größten Volkswirtschaften der EU liegt Deutschland mit 4.250 Euro an der Spitze, gefolgt von Frankreich (3.555 Euro). Italien (2.729 Euro) und Spanien (2.716 Euro) liegen mehr als 400 Euro unter dem EU-Durchschnitt.

Laut Daten der OECD, die auch Länder außerhalb der EU berücksichtigt, bietet die Schweiz das höchste Durchschnittsgehalt in Europa – ganze 8.104 Euro monatlich. Norwegen liegt bei 5.027 Euro, während das Vereinigte Königreich 4.220 Euro erreicht.

Die Niederlande, obwohl nicht in der Eurostat-Analyse enthalten, haben laut anderen Quellen ein Gehalt von 4.629 Euro.

Die Türkei hat das niedrigste Durchschnittsgehalt in Europa – nur 873 Euro, was unterhalb der psychologischen Grenze von 1.000 Euro liegt.

Wird die Kaufkraft berücksichtigt, ändert sich das Bild.

Nominale Gehaltsunterschiede verringern sich deutlich, wenn Kaufkraftstandards (PPS) verwendet werden, die Preisunterschiede zwischen Ländern ausgleichen.

Dennoch bestehen große Unterschiede. Nominal ist das höchste Gehalt sechsmal so hoch wie das niedrigste. Nach PPS sinkt dieses Verhältnis auf 2,6.

Das durchschnittliche Gehalt in der EU nach PPS beträgt 3.155 Euro. Das höchste liegt in Luxemburg (4.479 Euro nach PPS), gefolgt von Belgien (4.038 Euro), Dänemark (3.904 Euro), Deutschland (3.898 Euro) und Österreich (3.851 Euro).

Am unteren Ende der Liste stehen die Slowakei, Bulgarien und Ungarn, alle unter 2.100 Euro nach PPS. Griechenland hat mit 1.710 Euro den niedrigsten Wert.

Interessanterweise schneiden Rumänien und die Türkei im PPS-Kontext deutlich besser ab – die Türkei hat 2.413 Euro nach PPS.

Warum sind die Gehälter in manchen Ländern höher?

Experten betonen, dass Produktivität und Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer entscheidende Faktoren sind.

Dr. Sotiria Theodoropoulou vom Europäischen Gewerkschaftsinstitut erklärt, dass Länder mit größerem Industrie- oder Finanzsektor sowie mit Hochtechnologie eine höhere Produktivität und dementsprechend höhere Gehälter verzeichnen.

Auch die Institutionen des Arbeitsmarkts und die Stärke der Gewerkschaften spielen eine zentrale Rolle bei der Einkommensverteilung.

Wer hat seine Gehälter in den letzten fünf Jahren am meisten erhöht?

Zwischen 2018 und 2023 ist das Durchschnittsgehalt in allen 26 EU-Ländern gestiegen. Auf Unionsebene stieg das Monatsgehalt um 507 Euro, was einem jährlichen Anstieg von 6.708 Euro oder 19 % entspricht.

Litauen verzeichnete den höchsten relativen Anstieg – ganze 102 %, während Schweden den geringsten hatte – nur 4 %.

Unter den großen Volkswirtschaften war das Wachstum moderat: Spanien (19 %), Deutschland (18 %), Frankreich (14 %) und Italien (10 %).

In absoluten Zahlen verzeichnete Luxemburg den größten Anstieg (1.291 Euro), gefolgt von Litauen (1.141 Euro). Griechenland hatte den geringsten Zuwachs (91 Euro).

Westeuropa und Nordeuropa bieten nach wie vor die höchsten Gehälter, sowohl nominal als auch in Bezug auf die Kaufkraft. Die Länder Osteuropas und Südeuropas verzeichnen jedoch ein schnelleres Lohnwachstum, was auf eine allmähliche Verringerung der Kluft hindeuten könnte – zumindest langfristig, schreibt B92.

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