
Was tun, wenn Ihr Hund von einem anderen Hund angegriffen wird?
Stellen Sie sich folgende Szene vor: „Ein wunderschöner Juliabend. Sie spazieren sorglos mit Ihrem vierbeinigen Freund durch den Park. Eine Gruppe von Menschen mit ihren Haustieren kommt Ihnen entgegen. Einige Hunde sind an der Leine, einige laufen frei herum. Ihr Hund zeigt Interesse an der herannahenden Gruppe. Zuerst nähern sie sich vorsichtig, dann wird Vertrauen aufgebaut und das Spiel beginnt. Nach dem Spielen gehen Sie langsam auseinander, jeder in seine Richtung, zufrieden, weil Ihre tierischen Freunde einen wunderbaren Abend hatten.“
Dies ist die ideale Geschichte, die sich jeder Tierbesitzer bei einem Spaziergang mit seinem Begleiter wünscht. Aber wir wissen alle, dass sich diese Geschichte nicht immer so abspielen muss. Manchmal, wenn Hunde nicht richtig sozialisiert sind, nicht an den Umgang mit Artgenossen gewöhnt sind oder wenn Straßenhunde das Gebiet, in dem Sie spazieren gehen, als ihr eigenes Territorium ansehen, besteht die Gefahr unangenehmer und unvorhergesehener Vorfälle – die Gefahr von Bissverletzungen.
Woran erkennen Sie, wann Sie mit Ihrem Hund besser Abstand von Schwierigkeiten nehmen sollten?
Von Natur aus sind Hunde Pazifisten und versuchen, Konfliktsituationen zu vermeiden, wenn dies möglich ist. Angst, Unsicherheit und Aggression können jedoch durch die aktuelle Situation oder durch frühere negative Erfahrungen ausgelöst werden. Die meisten Hunde geben Warnzeichen vor einem tatsächlichen Angriff, wobei einige davon subtil sein können, wie zum Beispiel: Lippenlecken, den Kopf abwenden, Rückzugsversuche, nach hinten gelegte Ohren, Gähnen oder Ducken.
Sehr deutliche Signale hingegen sind: Knurren, aggressives Bellen, Zähnezeigen. Wenn sich in Ihrer Nähe ein Hund befindet, der eines dieser Anzeichen zeigt, nehmen Sie Ihren Hund und entfernen Sie sich ruhig, aber zügig. Es kann hilfreich sein, eine physische Barriere zwischen Ihrem Hund und dem bedrohlichen Hund zu schaffen, beispielsweise einen Zaun oder ein geparktes Auto.
Was tun, wenn es doch zum Konflikt kommt?
Falls es zu einem Konflikt kommt, ist es entscheidend, so ruhig und besonnen wie möglich zu bleiben. So helfen Sie Ihrem Haustier am besten. Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Schwere eines Hundebisses, und offensichtlich erfordern größere Bisse oder mehrere stark blutende Bisswunden sofortige tierärztliche Behandlung. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass auch sehr kleine Bisswunden, die unter dem Fell kaum sichtbar sind, ebenfalls von einem Tierarzt untersucht werden sollten, da es zu Komplikationen kommen kann.
Beim Biss verursacht der Zahn nicht nur eine Hautverletzung, sondern bildet auch eine Tasche unter der Haut, die ein ideales Umfeld für das Bakterienwachstum darstellt und zu einer Infektion führt. Oft ist die Eintrittswunde klein, die Haut heilt relativ schnell, wodurch die Bakterien in der entstandenen Tasche eingeschlossen werden können und sich rasch vermehren, was zur Bildung eines Abszesses führt.
Obwohl Infektionen bei jedem Hundebiss die primäre Sorge darstellen, können je nach Lage und Schwere des Bisses auch andere ernsthafte gesundheitliche Probleme auftreten. Es ist erwähnenswert, dass es in der Tiermedizin ein besonderes traumatisches Ereignis gibt, das als „Big dog-little dog“ bezeichnet wird. Dabei kommt es bei Auseinandersetzungen zwischen großen und kleinen Hunderassen zu umfangreichen und sehr schweren Verletzungen beim kleinen Hund, die sich über den gesamten Körper ausbreiten, mehrere Organsysteme betreffen und das Leben des Tieres ernsthaft gefährden können.
In den meisten Fällen befindet sich das verletzte Tier in einem Schockzustand mit schwerem Polytrauma, das eine dringende tierärztliche Versorgung, Stabilisierung und häufig auch umfangreiche chirurgische Eingriffe zur Behandlung der Verletzungen erfordert.