
Kinder mit Autismus leiden oft an einem Mangel dieser beiden wichtigen Nährstoffe
Millionen von Kindern aus dem Autismus-Spektrum könnten unbewusst an einem Mangel wichtiger Vitamine leiden, wie eine neue Studie zeigt, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und Autismus hervorhebt.
Es ist bereits bekannt, dass Kinder mit Autismus eher wählerisch beim Essen sind und Angst vor unbekannten Lebensmitteln haben. Die konkreten Folgen solcher Essgewohnheiten wurden jedoch bisher nicht ausreichend untersucht.
Forscher aus Singapur untersuchten die Ernährungsgewohnheiten von mehr als 240 Kindern und stellten fest, dass fast 40 Prozent der Kinder mit Autismus einen Mangel an Vitamin D und Eisen aufweisen. Darüber hinaus entwickelten mehr als 15 Prozent der Kinder mit niedrigem Eisenspiegel eine Anämie – ein Zustand, bei dem der Körper nicht genügend gesunde rote Blutkörperchen zur Sauerstoffversorgung hat – berichtet Sombor.info.
Die Wissenschaftler riefen die Gesundheitsbehörden dazu auf, die Einführung routinemäßiger Ernährungsuntersuchungen für Kinder mit Autismus in Betracht zu ziehen. Im Fachjournal Nutrients schrieben sie:
"Ein Mangel an Vitamin D und Eisen ist bei Kindern mit Autismus häufig. Eine rechtzeitige Erkennung und Behandlung dieser Mängel kann ihre Gesundheit und Entwicklung erheblich verbessern."
Das Alter des Kindes spielt eine große Rolle
Die Ergebnisse zeigten, dass bei 36,5 Prozent der Kinder im Durchschnittsalter von vier Jahren ein Vitamin-D-Mangel festgestellt wurde, während 37,7 Prozent einen Eisenmangel hatten. Je älter die Kinder waren, desto größer war das Risiko – mit jedem zusätzlichen Lebensmonat stieg die Wahrscheinlichkeit eines Vitamin-D-Mangels um 4 Prozent.
Die Forscher stellten fest, dass ältere Kinder häufiger aufgrund von Eisenmangel eine Anämie entwickeln. Bei wählerischen Kindern wurde ein solcher Zusammenhang jedoch nicht festgestellt, vermutlich weil jüngere Kinder häufiger Säuglingsnahrung mit Eisenzusatz konsumieren.
Die Autoren betonten, dass die Studie gewisse Einschränkungen aufweist – die Stichprobe ist relativ klein, und die teilnehmenden Eltern waren möglicherweise bereits wegen der Ernährung ihrer Kinder besorgt.
Folgen von Vitamin- und Eisenmangel
Ein Mangel an Vitamin D kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Rachitis, Knochen- und Muskelschmerzen sowie allgemeiner Schwäche führen. Ein Eisenmangel äußert sich am häufigsten durch Müdigkeit, blasse Haut, Kurzatmigkeit und Kopfschmerzen.
Es ist wichtig zu betonen, dass Autismus keine Krankheit ist, sondern ein neurologisches Entwicklungsmerkmal, mit dem man geboren wird. Es existiert auf einem Spektrum – während einige ohne zusätzliche Hilfe leben können, benötigen andere tägliche Unterstützung.