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Hähnchen kann das Risiko für Krebs und Tod erhöhen, insbesondere bei Männern

Hähnchen kann das Risiko für Krebs und Tod erhöhen, insbesondere bei Männern

Wenn Experten eine Ernährung für gesundes Altern, Herzgesundheit oder zur Verringerung des Krebs- und chronischen Krankheitsrisikos empfehlen, betonen sie oft die Bedeutung von Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und fettarmen Proteinquellen wie Hähnchen und Fisch.

Obwohl Ernährungsempfehlungen zunehmend in Richtung pflanzlicher Kost tendieren, gilt Hähnchen nach wie vor als gesündere Option unter den Fleischsorten. Doch eine neue Studie, veröffentlicht im Fachjournal Nutrients, legt nahe, dass Hähnchen möglicherweise doch nicht so gesund ist, wie bisher angenommen, berichtet Index.hr.

Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Geflügel, gastrointestinalen Krebserkrankungen und dem Risiko eines vorzeitigen Todes. Zum Geflügel zählten Hähnchen, Pute, Ente sowie Wildvögel wie Wachteln und Fasane.

Durch die Analyse von Daten von 4.869 mittelalten Italienern über einen Zeitraum von 19 Jahren, die Fragebögen zu ihren Ernährungsgewohnheiten ausfüllten, wurde festgestellt, dass Personen, die an gastrointestinalen Krebserkrankungen wie Dickdarm-, Leber-, Pankreas-, Magen-, Speiseröhren- und Rektumkrebs starben, den höchsten Konsum von weißem Fleisch hatten, wobei Geflügel 33% des gesamten Fleischverzehrs ausmachte.

Personen, die mehr als 300 Gramm Geflügel pro Woche verzehrten, was etwa dreieinhalb Portionen à 85 Gramm entspricht, hatten ein um 27% höheres Sterberisiko aus jeglicher Ursache. Bei Männern lag dieses Risiko sogar bei 61%. Betrachtete man ausschließlich das Risiko für gastrointestinale Krebserkrankungen, so war ein wöchentlicher Verzehr von 100 bis 200 Gramm Geflügel mit einem um 65% erhöhten Sterberisiko verbunden, während bei einem Konsum von mehr als 300 Gramm pro Woche das Risiko um 127% anstieg – bei Männern sogar um 161%.

Wie viel Hähnchen ist zu viel?

Gemäß dieser Studie gilt: je weniger, desto besser. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Geflügelkonsum unter 300 Gramm pro Woche bleiben sollte.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Verzehr von mehr als 100 Gramm Geflügel pro Woche mit einem erhöhten Gesamtsterberisiko verbunden ist, insbesondere durch gastrointestinale Krebserkrankungen“, schreiben die Autoren. Das Risiko stieg proportional zur konsumierten Geflügelmenge an, wobei die Effekte bei Personen, die zusätzlich viel rotes Fleisch aßen, noch ausgeprägter waren.

Teilnehmer über 83 Jahre, die weniger als 100 Gramm Geflügel pro Woche verzehrten, hatten ein halb so hohes Risiko, an gastrointestinalem Krebs zu sterben, verglichen mit jenen, die mehr konsumierten.

Auch die Zubereitungsart ist wichtig

Die Wissenschaftler betonten, dass die Zubereitungsweise von Geflügel Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Hähnchen, das bei hohen Temperaturen zubereitet wird, etwa beim Grillen, oder lange gegart wird, kann Verbindungen bilden, die die DNA schädigen und potenziell das Risiko für Krebserkrankungen des Verdauungssystems erhöhen.

Auf die gesamte Fleischmenge achten

Die Forscher stellten fest, dass die insgesamt konsumierte Fleischmenge eine wesentliche Rolle bei der Erhöhung des Sterberisikos spielt, selbst bei Personen, die sich mediterran ernähren.

Bei Teilnehmern, die an anderen Krebsarten starben, machte rotes Fleisch mehr als 65% des gesamten Fleischkonsums aus, verglichen mit 56% und 58% bei denjenigen, die an gastrointestinalem Krebs oder anderen Ursachen starben. Über die Hälfte der krebsbedingten Todesfälle wurde bei Personen registriert, die mehr als 400 Gramm Fleisch pro Woche konsumierten – trotz mediterraner Ernährung.

„Wir halten es für sinnvoll, Geflügel in Maßen zu verzehren und es gelegentlich durch andere wertvolle Proteinquellen wie Fisch zu ersetzen“, schließen die Autoren. „Ebenso wichtig ist es, auf die Zubereitungsmethoden zu achten und hohe Temperaturen sowie langes Garen zu vermeiden.“

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