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Wissenschaftler glauben, dass sie eine natürliche Alternative zu Ozempic gefunden haben – eine Bakterie

Wissenschaftler glauben, dass sie eine natürliche Alternative zu Ozempic gefunden haben – eine Bakterie

Ozempic ist zum Synonym für schnelles Abnehmen und Regulierung des Blutzuckerspiegels geworden, aber Wissenschaftler erforschen nun, ob die Natur eine ähnliche Lösung bietet.

Ozempic, ein Medikament, das die Wirkung des Hormons GLP-1 nachahmt, könnte Konkurrenz in Form einer Darmbakterie bekommen.

Eine neue Spur im Kampf gegen Diabetes und Zuckersucht kommt aus dem Darm.

Forscher der Jiangnan-Universität in China glauben, dass sie einen Weg gefunden haben, den Blutzuckerspiegel auf natürliche Weise zu regulieren und die Lust auf Süßes zu verringern – ähnlich wie es Ozempic und verwandte Medikamente tun, berichtet Science Alert.

Der Schlüssel zu dieser potenziellen Therapie liegt in der Darmmikrobiota, genauer gesagt in einer bestimmten Bakterie und den Substanzen, die sie während der Verdauung produziert. Durch die Erhöhung der Anzahl dieser Bakterien im Körper von diabetischen Mäusen gelang es den Wissenschaftlern, die Ausschüttung des Hormons GLP-1 anzuregen, das auf natürliche Weise den Blutzuckerspiegel und das Sättigungsgefühl reguliert.

Dieses Hormon – Glucagon-like Peptide-1 (GLP-1) – ist der Öffentlichkeit bereits als Grundlage von Medikamenten wie Semaglutid bekannt, dem Hauptwirkstoff von Ozempic.

Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes ist die Funktion des GLP-1-Hormons oft eingeschränkt, was die Blutzuckerkontrolle erschwert. Deshalb sind GLP-1-Analoga wie Ozempic zu einem wichtigen Werkzeug in der Behandlung dieser Krankheit geworden. Jetzt suchen Wissenschaftler jedoch nach Wegen, den Körper dazu zu bringen, die natürliche Produktion dieses Hormons zu steigern.

„Eine wachsende Zahl von Studien deutet darauf hin, dass unsere Essgewohnheiten und Gelüste durch Signale aus dem Darm gesteuert werden – einem Organ, das entscheidend für die Ausbildung unserer Ernährungsvorlieben ist“, schreiben die Autoren der im Januar veröffentlichten Studie.

Doch welche Gene, Mikroorganismen und deren Substanzen tatsächlich den Wunsch nach Zucker regulieren – das war bisher unklar.

Die neue Forschung hebt die Bakterie Bacteroides vulgatus als möglichen wichtigen Akteur hervor. Als Mäuse genetisch daran gehindert wurden, das Darmprotein Ffar4 zu produzieren, nahm die Zahl dieser Bakterienkolonien deutlich ab, was wiederum zu niedrigeren Werten des Hormons FGF21 führte – das mit dem Verlangen nach Zucker in Verbindung gebracht wird.

Interessanterweise tritt FGF21 in größeren Mengen auch bei der Anwendung von GLP-1-Medikamenten auf, und Menschen mit einer genetischen Variante dieses Hormons zeigen häufiger eine ausgeprägte Vorliebe für Süßes.

Eine Blutanalyse von 60 Personen mit Diabetes und 24 gesunden Personen ergab, dass Mutationen des Ffar4-Gens, die die Ausschüttung von FGF21 verringern, mit einem stärkeren Verlangen nach Zucker verbunden sein könnten – was zur Entwicklung der Krankheit beitragen kann.

Der Schlüssel zu diesem Rätsel scheint wieder im Darm zu liegen. Als Wissenschaftler Mäusen ein von B. vulgatus produziertes Stoffwechselprodukt gaben, kam es zu einer verstärkten Ausschüttung von GLP-1 und anschließend des Hormons FGF21 – was zu einer besseren Regulierung des Blutzuckerspiegels und einem geringeren Verlangen nach Süßem führte.

Auch wenn dieser Effekt bisher nur bei Mäusen bestätigt wurde, glauben die Autoren, dass sie einer Strategie zur Prävention von Diabetes auf der Spur sind – ganz ohne Medikamente.

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