
Ärzte warnen: Das ist nicht nur Müdigkeit, sondern ein Anzeichen einer tödlichen Krankheit
Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten werden oft dem normalen Altern zugeschrieben, sodass viele Menschen frühe Anzeichen neurodegenerativer Erkrankungen nicht erkennen.
Ärzte warnen jedoch, dass ignorierte Symptome die Diagnose verzögern und damit die Chance verringern können, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
Eines der am häufigsten übersehenen Symptome ist nicht Vergesslichkeit, sondern etwas viel Unauffälligeres – aber ebenso Wichtiges – berichtet B92.
Der Neurologe Dr. Adel Aziz erklärt, dass Apathie – der Verlust von Motivation und vermindertes Interesse an Alltagsaktivitäten – eines der frühesten, aber oft nicht erkannten Anzeichen von Demenz ist, insbesondere der frontotemporalen Demenz.
"Eine Person, die früher Treffen organisiert oder oft Freunde angerufen hat, zeigt plötzlich kein Interesse mehr", sagt Dr. Aziz gegenüber Parade. Dieses Verhalten wird oft fälschlicherweise als Müdigkeit, Schüchternheit oder Wunsch nach Einsamkeit interpretiert und bleibt daher unbemerkt.
Die Neurologie betont, dass Apathie sowohl durch Veränderungen in den für Motivation zuständigen Hirnregionen als auch durch äußere Faktoren wie Hoffnungslosigkeit verursacht werden kann.
Apathie allein bedeutet nicht unbedingt, dass jemand an Demenz leidet
Der Neurologe Dr. Daniel Leslie betont: "Menschen können sich nutzlos oder als Belastung fühlen, sodass ihnen alles zu anstrengend erscheint."
Neben dem frühen Anzeichen einer Demenz steht Apathie auch in Zusammenhang mit einem schnelleren kognitiven Abbau, da betroffene Personen Aktivitäten meiden, die die geistige Gesundheit fördern – wie soziale Kontakte, Bewegung und qualitativer Schlaf.
Laut der Neurologin Dr. Catherine Amodeo äußert sich apathisches Verhalten durch den Verlust des Interesses an früheren Freuden, Vernachlässigung der Körperpflege oder vermindertes Verantwortungsbewusstsein.
Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass Apathie allein nicht zwangsläufig bedeutet, dass jemand an Demenz leidet – sie kann auch ein Zeichen für Depression oder andere Zustände wie Erschöpfung und geringes Selbstwertgefühl sein.
Wenn zusätzlich Symptome wie Gedächtnis-, Sprach- oder Stimmungsschwankungen auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
"Sie verdienen Unterstützung für Ihre psychische Gesundheit", schließt Dr. Amodeo.