
Santorin liegt auf einer vulkanischen Zeitbombe: Viele Touristen haben ihre Sommerreservierungen storniert
Auf den steilen Klippen von Santorin befindet sich ein weltbekanntes Touristenziel in der Ägäis. Doch darunter lauert die Gefahr eines verheerenden Vulkanausbruchs, schreibt die BBC.
Vor mehreren tausend Jahren erlebte die Insel einen der stärksten Vulkanausbrüche der Geschichte. Dieser formte die heutige Caldera – einen riesigen Krater, der von einer hufeisenförmigen Inselkette umgeben ist. Heute warnen Experten ernsthaft: Der nächste Ausbruch könnte ebenso verheerend sein, berichtet Politika.
Journalisten von BBC News verbrachten einen Tag auf dem britischen königlichen Forschungsschiff Discovery, das nach Antworten sucht.
„Ausbrüche unterseeischer Vulkane können gewaltig und äußerst zerstörerisch sein“, warnt Professorin Isobel Yeo vom britischen Nationalen Ozeanographischen Zentrum, die das internationale Wissenschaftsteam an Bord der Discovery leitet. Genau dieses Schiff kartiert derzeit die Gefahren, die unter der Oberfläche von Santorin lauern.
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Die Besorgnis ist nicht nur theoretisch. Nur wenige Wochen zuvor floh fast die Hälfte der 11.000 Einwohner Santorins in Angst von der Insel, nachdem eine Serie von Erdbeben das tägliche Leben lahmlegte. Es war ein alarmierendes Signal, dass sich unter den malerischen Dörfern, Gyros-Restaurants, Pools und Weinbergen auf fruchtbarem vulkanischen Boden zwei tektonische Platten treffen, schreibt die BBC.
Wissenschaftler setzen nun Unterwasserroboter, ausgefeilte Karten und sogar akustische Messungen ein – sie hören auf die „Geräusche“ der Erde: Mikrofrakturen im Gestein, die auf die Bewegung von Flüssigkeiten im Untergrund hinweisen.
„Über die Oberfläche mancher Planeten wissen wir mehr als über diesen Meeresboden“, sagt Yeo und fügt hinzu, dass ihr Ziel darin besteht, Daten zu sammeln, die eine rechtzeitige Warnung und den Schutz der Menschen ermöglichen würden.
Eine Megaeruption kündigt sich an
Der Vulkan von Santorin ist nicht die einzige Bedrohung. In der Nähe befindet sich ein weiterer unterseeischer Vulkan namens Kolumbo, der ebenfalls aktiv ist. Die Wissenschaftler glauben zwar nicht, dass ein Ausbruch unmittelbar bevorsteht, warnen jedoch, dass es nur „eine Frage der Zeit“ sei.
Professorin Paraskevi Nomiku, Mitglied der griechischen Zivilschutzbehörde, erklärt, dass das Projekt für die Sicherheit der lokalen Bevölkerung von entscheidender Bedeutung sei. „Die Forschung wird Zonen kennzeichnen, die im Falle eines Ausbruchs gesperrt werden müssen, und zeigen, welche Teile des Meeresbodens am gefährlichsten sind“, sagt sie.
Die Auswirkungen der vulkanischen Aktivität auf die Wirtschaft sind bereits spürbar. Viele Touristen haben ihre Sommerreservierungen storniert, und lokale Unternehmen leiden darunter.