Die Anzahl verfügbarer Geldautomaten in Deutschland nimmt aus verschiedenen Gründen ab.
Die Beendigung der Zusammenarbeit wird die Bargeldverfügbarkeit insbesondere in ländlichen Gebieten beeinträchtigen.
In Deutschland gibt es immer weniger Geldautomaten, an denen Kunden Bargeld abheben können. Dahinter stehen verschiedene Gründe: In polizeilichen Statistiken tauchen zunehmend Fälle von in die Luft gesprengten Geldautomaten auf, viele Filialen mit Schalterbetrieb werden aus Effizienzgründen geschlossen, und das digitale Bezahlen wird immer beliebter.
Heute ist es möglich, an Supermarktkassen Bargeld abzuheben. Dieser Service war bisher auch an Tankstellen verfügbar, wird aber bald eingeschränkt. Mehrere Banken aus dem „Cash Group“-Netzwerk – darunter Deutsche Bank, Commerzbank, Hypovereinsbank und Postbank – werden künftig nicht mehr mit den Shell-Tankstellen kooperieren. Dies berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“ unter Berufung auf interne Quellen.
Bis zu 1.000 Euro: Bargeldservice an Tankstellen endet
Laut dem Bericht des „Ksta“ endet die Zusammenarbeit am 30. Juni. Insgesamt 1.300 von 2.000 Shell-Tankstellen werden diesen Service nicht mehr anbieten, obwohl sie bisher Teil der Partnerschaft waren. Im Vergleich zu Geschäften war der Hauptvorteil für Kunden an Shell-Tankstellen, dass es keine Mindestkaufbedingung gab. So konnte man bis zu 1.000 Euro abheben – das wird bald nicht mehr möglich sein.
Die genannte Einschränkung der Bargeldverfügbarkeit, verschärft durch das Ende der Zusammenarbeit zwischen Banken und Shell-Tankstellen, wird besonders in ländlichen Gebieten zum Problem. Dort waren Tankstellen oft die einzige praktikable Möglichkeit, an Bargeld zu kommen.
Die Banken reagieren unterschiedlich auf diese Veränderung. So bietet beispielsweise die Postbank – die ebenfalls vom Ende der Kooperation betroffen ist – ab Herbst 2024 die Möglichkeit an, Bargeld per Barcode abzuheben, der in der Postbank-App generiert wird. Über 12.500 Geschäfte im ganzen Land nehmen an diesem Programm teil.
Kein Bargeld mehr an Shell-Tankstellen
Die Deutsche Bank entwickelt derzeit ein ähnliches Produkt, das bis Ende 2025 verfügbar sein soll. Auch in diesem Fall spielt die App der Bank eine zentrale Rolle.
Neben dem bereits erwähnten Problem in ländlichen Regionen gibt es noch einen weiteren wichtigen Faktor: die Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland. Das Land altert, und obwohl sich viele ältere Menschen an neue Technologien anpassen, besitzen viele von ihnen immer noch kein Smartphone. Das stellt ein einfaches Hindernis für die Nutzung von Banking-Apps dar.
Wer also in ländlichen Gegenden lebt und kein Smartphone besitzt, wird mit der Entwicklung vermutlich unzufrieden sein – denn in Deutschland gibt es immer weniger Möglichkeiten, Bargeld abzuheben.
(FR.de)